Kognitive Produktion

Eine Testumgebung für Robotik-Interessierte

Das Applikationszentrum für modulare Roboterintegration des Fraunhofer IWU soll innovative Industrierobotik in Sachsen greifbar und zugänglich machen.

Es ist kein Geheimnis: Als produzierendes Unternehmen stehen Sie vor der ständigen Herausforderung, Ihre Fertigungsprozesse zu optimieren, um dem Kostendruck und wachsenden Kundenanforderungen standzuhalten. Hinzu kommt das Ringen um Fachkräfte für Ihre Produktion. Das neue Jahr hat gerade begonnen – aber wird es wirklich besser oder vor allem anstrengender? In der Fachpresse und anderen Medien lesen Sie, dass bei solchen Herausforderungen Roboter helfen könnten. Aber wo soll man da anfangen?

Wir sind überzeugt: Sowohl für Entscheidungsträgerinnen und -träger als auch für Mitarbeitende in der Produktion ist es entscheidend, sich praktisch mit neuen Entwicklungen in der Industrierobotik vertraut zu machen. Sie benötigen eine realitätsnahe, sichere Testumgebung, um Ihre spezifischen Prozesse gemeinsam mit unseren Fachleuten an frei verfügbaren Robotern zu erproben, bevor diese in die eigentliche Produktion übergehen.

Mit unserem neuen Applikationszentrum möchten wir eine solche Umgebung zur Verfügung stellen. Gewissermaßen eine „Spielwiese“ für Robotik-Interessierte als Werkzeug, um Berührungsängste abzubauen, die wirklich passende Lösung für Ihre Anwendung zu finden und somit im Wettbewerbsumfeld zu bestehen.

Abbildung 1: Das Applikationszentrum für modulare Roboterintegration bietet Robotik zum Anfassen, © Fraunhofer IWU
Wie wird das Applikationszentrum aussehen?

Die Idee hinter dem Applikationszentrum ist es, Innovationen aus dem Bereich der Industrierobotik regional greifbar und herstellerunabhängig zugänglich zu machen.

Dazu werden wir Ihnen in unserem Versuchsfeld in Dresden-Gittersee mehrere industrielle Roboterzellen zur Verfügung stellen. Diese Roboterzellen werden so konzipiert sein, dass eine Vielzahl an Use Cases abgedeckt werden kann. Dafür wird zum Beispiel ein breites Spektrum notwendiger Peripheriegeräte, wie verschiedene Greifer, Sensoren und Sicherheitsvorrichtungen, integriert und vorgehalten. Mit unserem industriellen High-Speed 3D-Drucker sind wir außerdem in der Lage, in kürzester Zeit Demobauteile, Greifelemente, Endeffektoren oder Vorrichtungen prototypisch umzusetzen. Auf diese Weise möchten wir es allen Unternehmen ermöglichen, ihre Prozesse zu testen und zu optimieren.

Abbildung 2: Schnelles Prototyping mit unserem 3D-Drucker SeamHex II, © Fraunhofer IWU

Mit der Testumgebung vergrößern wir aber nicht nur unseren bestehenden Maschinenpark um flexibel ausrüstbare Industrieroboterzellen. Das Applikationszentrum ist zudem die Erweiterung unseres bereits bestehenden Angebots der simulationsgestützten Machbarkeitsanalyse. Diese wird damit zukünftig durch gezielte Test- und Demoszenarien an realen Maschinen verstärkt, um Interessierten schnell eine realisierbare Automatisierungslösung anbieten zu können.

Wir erarbeiten zudem bereits gemeinsam mit Partnern wie dem Deutschen Robotik Verband ein Schulungsangebot für verschiedene Zielgruppen von Robotik-Einsteiger bis hin zu Expertentrainings.

Die Unabhängigkeit von Herstellern machen das Applikationszentrum besonders attraktiv für Unternehmen mit wenig Automatisierungs-Erfahrung. Es ermöglicht nicht nur etablierten Firmen, ihre bestehenden Prozesse zu optimieren, sondern bietet auch kleinen Unternehmen sowie Start-ups eine Chance, ihre innovativen Ideen in einem realen, industrienahen Umfeld zu erproben. Ein weiteres Ziel des Applikationszentrums ist es, eine Brücke zwischen Forschung und Industrie zu bauen. Es schafft eine Plattform, auf der Forschungsergebnisse in reale Applikationen integriert werden können, um sie dann auf Herz und Nieren zu prüfen. So werden innovative Ideen und Technologien aus unserem Forschungsinstitut noch schneller den Weg in die industrielle Anwendung finden. Unternehmen können risikofrei von den neuesten Entwicklungen profitieren, indem sie innovative Lösungen für Ihre spezifischen Anforderungen im Applikationszentrum testen.

Abbildung 3: Ein kleiner Einblick in unsere aktuell laufende Konzeptphase, © Fraunhofer IWU

Innovativ, industrietauglich und unabhängig – so verspricht das Applikationszentrum eine wegweisende Initiative in Sachsen zu sein, die die regionale Wirtschaft stärkt. Es schafft die Möglichkeit, Ideen in die Praxis umzusetzen, neue Technologien zu erproben und die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie auf eine neue, anwendungsnähere Ebene zu heben. Wir freuen uns bereits auf die ersten Tests!

Interesse geweckt?

Aktuell konzipieren wir die neuen Roboterzellen und stellen Komponentenlisten zusammen. Danach leiten wir die Beschaffungen ein und beginnen anschließend mit dem Aufbau und der Inbetriebnahme der Zellen.

Ist Ihr Interesse geweckt? Dann kontaktieren Sie uns doch direkt mit Ihren Fragen und Herausforderungen! Noch besteht die Chance, Ihre Bedarfe direkt in unsere Konzeptphase mit einfließen zu lassen. So können wir von Tag 1 an relevantes, passendes Equipment parat haben.

Philip Scharf

Dipl.-Ing. (FH) Philip Scharf
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Abteilung "IIOT-Steuerungen und Technische Kybernetik"

Fraunhofer IWU
Pforzheimer Str. 7a
01189 Dresden

Telefon: +49 351 4772-2635
E-Mail: philip.scharf@iwu.fraunhofer.de

Alle Beiträge